Erstes ökumenisches Jugendcamp auf dem „Alten Anstaltsfriedhof“ gestartet

Erst im Januar war der Friedhof der Wittenauer Heilstätten als „Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof“ mit einer Gedenktafel an der frisch restaurierten Friedhofsmauer feierlich eingeweiht worden. Und so begann vom 16.7.2022 – 30.7. 2022 das erste internationale Jugendcamp des ökumenischen Jugenddienstes (ÖJD) mit 17 jungen Erwachsenen aus mehreren Ländern auf dem Friedhof. Engagierte Helfer stellten ihre Fahrräder zur Verfügung. So konnten die Teilnehmenden jeden Tag von ihrer Unterkunft im Fuchsbau zum Friedhof fahren.

Am Do, 21.7.22 begrüßte Pfarrer Anders (Kg. Waidmannslust) und Martin Blaschke (Kg. Lübars) die Teilnehmer und Gäste sprach in Englisch über Dietrich und Karl Bonhoeffer und predigte über das Wort aus Jesaja 29.7: „Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen und betet für Sie zum Herrn, denn wenn`s ihr wohl geht, so geht´s auch euch wohl“. Abgerundet wurde die Begrüßung durch einen gemeinsamen Tanz der Gruppe.

Die jungen Erwachsenen arbeiteten mit viel Tatkraft, Ausdauer und Freude bei Temperaturen um die 30° C am Vormittag auf dem großen Gelände. Sie befreiten die Friedhofsmauer von alten Efeuresten, legten einen großen Kompostplatz mit Benjeshecke an, zeichneten den alten Mauerverlauf mit großen Holzstämmen nach, stellten den alten Hauptweg wieder her und harkten kräftig.

Zum Krönenden Abschluss entdeckten einige Teilnehmende die alten Fundamente eines Schuppens und einer Unterkunftsbaracke der Friedhofsarbeiter – wie es auf alten Plänen zu sehen ist. Vor der Ausgrabung lag hier ein großes Feld aus Efeu durch das sich die jungen Workcamper hindurch ackerten. Ihr Erfolg war in 4 Tagen Arbeit zu erkennen. Die alten Fundamente tauchten wieder auf und auch Grabschilder auf denen zum Teil noch Namen erkennbar waren sahen wieder Licht. Mitglieder des Freundeskreises Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof begleiteten die Arbeit. 

Stadtrat Alexander Ewers begrüßte die Gruppe im Rathaus Reinickendorf im großen Sitzungsaal und bedankte sich in seiner Rede auch im Namen des Bürgermeisters bei der Gruppe für ihre Arbeit in diesen unruhigen Zeiten, in denen sie eine so wichtige und friedensstiftende Arbeit leisten.

Die Einladung zu einem weiteren Jugendcamp im Sommer 2023 ist schon ausgesprochen.