Kontakte zu Gedenkstätten und Initiativen:

Der Freundeskreis ist darum bemüht, auch Kontakte zu anderen Gedenkstätten und einzelnen Initiativen, die sich mit dem Thema Euthanasie und Zwangsarbeit  in der NS - Zeit beschäftigen aufzunehmen. Hier soll es vor allem um einen gemeinsamen Austausch von Erfahrungen in der Arbeit oder dem jeweiligen Projekt gehen.

 

Ein solcher Austausch fand am 30. März 2016 in Nienstedt (Niedersachsen) statt. Dort gibt es einen Friedhof der "Vergessenen", auf dem Kinder von Zwangsarbeiterinnen begraben sind. Der Initiator dieses Projektes ist Bernhard Gelderblom der sich dafür eingesetzt hat, dass es hier wieder ein Gedenken geben kann und der Friedhof wieder sichtbar gemacht wird.   

Seit 2013 ist der vergessene Kinderfriedhof Nienstedt auch als Kriegsgräberstätte nach dem Gesetz der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft anerkannt.


Besuch in der Gedenkstätte "Alte Pathologie Wehnen/Oldenburg" auf dem Gelände der Karl- Jaspers - Klinik. Der Gedenkkreis Wehnen kümmert sich um die Aufrechterhaltung des Gedenkens an diesem Ort und um die Ausstellung in den Räumlichkeiten der " Alten Pathologie".



Besuch in der Hoffnungsthaler Stiftung Lobetal bei Bernau. Hier war es Pastor Paul Gerhard Braune als Stiftsleiter zu verdanken, dass es in der NS - Zeit nicht zur Abholung seiner Bewohner kam, gegen die er sich strikt zur Wehr setzte.

Am 16.Juli 1940 ging ein Protestschreiben gegen das "Euthanasieverfahren" an die Reichskanzlei in Berlin ein. Hier protestierte Braune entschieden gegen den Massenmord an Patienten von Heil- und Pflegeanstalten. Seine verfasste Denkschrift hatte die "Planwirtschaftliche Verlegung von Insassen der Heil und Pflegeanstalten" zum Inhalt. In seiner Denkschrift führte er zahlreiche Belege für die Planmäßigkeit der Mordaktionen an und enthüllte auch Fakten über die Aktion T 4. Vor allem weigerte er sich ihm anvertraute "Kranke" der Hoffnungsthaler Anstalten auszuliefern. Die Anstalt in Lobetal war der wesentlich größeren Anstalt Bethel, Westfalen unterstellt. Pastor Paul Gerhard Braune wurde in seinem Ansinnen auch von Pastor Friedrich von Bodelschwingh unterstützt. Am 12. August 1940 durchsuchte die GESTAPO sein Amtszimmer und nahm in anschließend mit. Er saß im GESTAPO Gefängnis Prinz- Albrecht - Str. ein und kam unerwartet im Otober 1940 aus der Haft zurück. So erlebte er noch das Kriegsende.



Besuch auf dem Gelände des heutigen Heliosklinikums Buch (damalig Heil und Pflegeanstalt Buch) von hier aus wurden Patienten in den Jahren 1939/40 abtransportiert und ermordet. Die damalige Heil und Pflegeanstalt arbeitete auch mit den Wittenauer Heilstätten zusammen und es kamen Patienten von Buch nach Wittenau und umgekehrt.  

In Buch gibt es zwei Mahnmale eines für die Opfer der "Euthanasie" in Buch das andere für Kinder von Zwangsarbeitern.



Besuch auf dem Gelände der heutigen Psychatrischen Klinik Lüneburg (damalig Heil und Pflegeanstalt Lüneburg) hier wurde im November 2004 die Bildungs- und Gedenkstätte  "Opfer der NS Psychatrie" eröffnet. Seit September 2005 heißt sie nun "Euthanasie" Gedenkstätte Lüneburg zu der auch die "Kinderfachabteilung" gehört. Sterbliche Überreste von 12 getöteten Kindern in Form von Gehirnpräparaten wurden 2013 in einer Feier würdig beigesetzt. Handwerker haben aus Steinen, die an die Mauern der Heil- und Pflegeanstalt erinnern, ein mit Basalt-Schotter gefülltes Quadrat gesetzt. Die 297 Roten Steine stehen für die ingesamt getöteten Kinder. 12 größere Steine erinnern dabei nun an Mädchen und Jungen, die auf dem Gräberfeld beigesetzt wurden.



Besuch in der Gedenkstätte Hadamar (Landesheilanstalt Hadamar), die heute an die nationalsozialistischen Euthanasieverbrechen erinnert. Auf dem Anstaltsfriedhof der 1942 entstand sollte ein nahegelegenes Gelände genutzt werden, dass die große Zahl täglicher Bestattungen vor der Öffentlichkeit verbergen konnte. Auf diesem eigenen Friedhof liegen ca. 4000 Tote der 2. Mordphase zwischen 1942-1945. Sie ruhen in mehr als 400 Massengräbern, die an der Oberfläche als Einzelgrab angelegt waren. Im Jahr 1964 wurde der Friedhof zur "Gedenkstätte" umgewandelt. Die Gedenkansprache zur Einweihung dieses "Ehrenfriedhofes" hielt am 18.9.1964 kein Geringerer als Dr. Martin Niemöller. 

Auch auf unserem Friedhof der Wittenauer Heilstätten gibt es nachweislich Massengräber, die durch vermeintliche Einzelgräber verborgen wurden. Wir wünschen uns daher ebenfalls die Umwandlung des Friedhofs in eine Gedenkstätte und warten auf Worte, wie die von Dr. Niemöller.   



Besuch in der Gedenkstätte für Opfer der NS "Euthanasie" Bernburg



Besuch in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen. Hier ein Eindruck in die Medizinbaracke auf dem Gelände.



 

Am 20. Oktober 2018 fuhren wir auf den Spuren der vielen Patienten aus unseren „Wittenauer Heilstätten“ nach Neuruppin.

 

Ab April 1940 wurde Neuruppin zu einer Zwischenanstalt – das heißt: es wurden Patienten aus anderen Anstalten hier gesammelt, bevor sie in den Tod deportiert wurden, vor allem nach Bernburg. Die Anlage erinnerte uns an Wittenau.

 

1897 war diese Landesanstalt mit 10 großen und sieben kleineren Häusern für 1600 Kranke südlich der Stadt errichtet worden.

 

Eine kleine Ausstellung in der „Alten Kapelle“ klärt über die NS-Zeit auf. Besonders beeindruckt hat uns der Fahrstuhl der Firma Flohr, welcher zu einem Gedenkraum mit vielen, vielen Namen gestaltet ist. Hier wurden die Särge aus der Pathologie im Keller in die Friedhofskapelle gefahren. Durch ein großes Poster, welches ein altes Friedhofstor zeigt, wurden wir aufmerksam. Auch in Neuruppin gibt es einen verwilderten Friedhof. Auch hier suchen Angehörige. In der MÄRKISCHEN ALLGEMEINE fanden wir den Artikel von Reyk Grunow „Verschollen unter Efeuranken- Rudolf Bechtloff sucht Grab seiner Mutter“